Liebe Missionsfreunde,
am Samstag, den 10. Dezember haben wir uns auf den Weg nach Moldawien gemacht. Mit einem perfekt beladenen Auto samt extragroßem Anhänger sind wir über Dresden in die Tschechei gefahren. Das Kapitel 55 aus dem Propheten Jesaja hat uns durch den Tag begleitet.
Auf den schlechten Straßen Tschechiens hat unser Anhänger eine Reifenpanne erlitten. Durch ein Schlagloch platze der rechte, hintere Reifen, dann schaukelte sich der Hänger auf und dabei ging der gegenüberliegende Reifen auch noch kaputt.
Gott ist gut und hat in all diesen Komplikationen seine Hand schützend über uns gehalten! Im Schritttempo konnten wir mit den restlichen beiden Rädern bis zu einer Tankstelle rollen und das Gespann dort sicher abstellen. Nach einer erholsamen Nacht in einem Hotel, welche uns der Auslandsschutzbrief ermöglichte, hat uns der Sohn eines Reifenservice-Dienstes am 3. Advent zwei neue Reifen aufgezogen. Das war genial!
Ausgeruht und voller Freude am Wort Gottes mit Psalm 50, 14-15 sind wir durch das restliche Tschechien, die Slowakei und Ungarn gefahren. Nach 700 km haben wir in einer rumänischen Pension die Nacht verbracht. Nun leuchtete eine Warnlampe am Amarturenbrett auf. So suchten wir eine VW-Werkstatt auf, die uns in kurzer Zeit kompetent geholfen hat. Es war nur ein Problem der Elektronik – Halleluja!
Die Bibel, das Wort Gottes, begleitet uns durch jeden Tag. So haben folgendes Wort als Ermutigung bekommen:
1. Korinther 3, 6-23.
Nach einer kühlen Nacht im Auto vor der moldawischen Grenze konnten wir nach weiteren 700 km Fahrt am Dienstag, dem 13.12. in Moldawien ohne Schwierigkeiten beim Grenzübertritt einreisen. Infolge der kompetenten Vorarbeit der Pastorenfrau der Lutherischen Gemeinde Chişinău hat der Binnenzoll den Hilfstransport bereits am folgenden Tag freigegeben.
Nach dem aus- bzw. umladen haben wir uns auf den nun sehr holprigen Straßen durch Bodennebel und Graupelschauer nach Balti und Pelinia getastet. In Balti konnten wir den neu angemieteten Gottesdienstraum der Lutherischen Gemeinde sehen und eine Elektroorgel sowie Hilfsgüter ausliefern. Danach ging es weiter nach Pelinia zu den Geschwistern der Pfingstgemeinde. Die erstgeborene Pastorentochter studiert Englisch und Deutsch. So war die Kommunikation sehr einfach und wir hatten viel Freude am Miteinander und staunten über die Wunder, die Gott tut!
Nach vierjähriger Vorbereitung hat dort endlich die Arbeit an Kindern aus den ärnsten Familien begonnen. Täglich sind etwa 20 Kinder beim gemeinsamen Mittagessen und bei der Hausaufgabenbetreuung. Draußen ist ein schöner Spielplatz entstanden. Zwei Schwestern aus der Gemeinde kümmern sich hingebungsvoll um die Kinder. Schon jetzt kommen sechs Familien neu zum Gottesdienst. Darüber freuen wir uns sehr!
Die Gemeinde plant, eine eigene Bäckerei aufzubauen. Dazu suchen wir eine Einrichtung für eine kleine Backstube und einen Praktikumsplatz in Deutschland für die zufkünftigen Bäcker. Jedem Kind und möglichst vielen armen alten Menschen soll dann täglich ein Brot mit nach Hause gegeben werden. Wer kann hier helfen?
Am Samstag, den 17.12. suchten wir arme Familien und Witwen auf, um ihnen ein Stückchen Hoffnung und JESUS zu bringen. Es ist fast unglaublich, auf welche Nöte man allerorts stößt.
Ein Beispiel: Ein Familienvater, der selbst ohne Vater aufgewachsen ist und mit all seinen Brüdern dem Alkoholismus verfallen war, hat sich, wie viele andere Moldawier, in Russland als Arbeitssklave verdingt. Im vorigen Winter ist er dort bei eisiger Kälte betrunken im Schnee liegengeblieben. Als er gefunden wurde, war sein rechtes Bein soweit erfroren, das der Unterschenkel amputiert werden musste. Nun ist er in dieser Not mit dem Herrn Jesus bekannt geworden und in damit frei vom Alkohol – ABER: die ganze Einnahme, die der vierköpfinge Familie im Winter zur Verfügung hat, ist eine Rente von umgerechnet 10 (ZEHN!!!) Euro monatlich.
Nach dem Besuch haben wir als Nothilfeplan entworfen: dieser Familie sollen 100 Hühner sowie ausreichend Mais zur Verfügung gestellt werden, um davon ein kleines Geschäft aufzubauen. Wir suchen Investoren, die dieser Familie eine neue Perspektive geben! Bitte meldet Euch bei uns! Auch für andere Kleinprojekte suchen wir DRINGEND Darlehensgeber und / oder Spender.
Für viele Witwen sind wir der einzige Lichtblick im ganzen Jahr. Bei den Reisestrapazen für Mitarbeiter und Technik fragt man sich immer einmal, ob Aufwand und Nutzen im richtigen Verhältnis stehen. Aber allein unser Kommen löst Bäche an Tränen aus. Schon wenn wir ihnen umgerechnet 30 € geben, sind Dankbarkeit und Freude fast grenzenlos. Diese alten, heiligen Frauen beten treu für die Gemeinde Gottes und auch speziell für unseren Dienst.
Nach solchen bewegenden Eindrücken haben wir uns auf die Rückreise gemacht. In einer Pension in den rumänischen Karparten schneiten wir über Nacht ein bisschen ein. Der Winterdienst war aber sehr fleißig, sodass wir am Morgen unser Reise gut fortsetzen konnten.
Am vierten Advent haben wir eine eindrückliche Erfahrung gemacht. Wir suchten einen afghanischen Emigranten in einem ungarischen “Auffanglager” (= Gefängnis!!) auf. Seine Schwester betreuen wir seit einigen Monaten in Deutschland. Es ist schrecklich, unter welchen Bedingungen Asylsuchende in Ungarn gehalten werden. Heute haben wir seinen Anwalt getroffen und einen Plan entwickelt, wie wir ihn und andere auf den nächsten Schritten behilflich sein werden. Überdies wollen wir UNBEDINGT bei den politsch Verantworlichen in Ungarn und bei der EU in Brüssel vorstellig werden, um auf eine Veränderung dieser grausigen Bedingungen hinzuwirken. BETET BITTE ALLE FÜR EINEN ECHTEN DURCHBRUCH IM UMGANG MIT “FREMDLINGEN” IN UNSEREM “AUFGEKLÄRTEN” EUROPA!
Nun machen wir uns auf die weitere Reise ins österreichische Burgenland. Dort treffen wir iranische Geschwister. Im Anschluss stehen noch einige Dienste in Süddeutschland und das Einsammeln neuer Hilfsgüter als Rückladung auf dem Programm. So Gott will, werden wir zu Weihnachten wieder zu Hause sein.
Wir danken allen Betern und freuen uns auf Eure Rückmeldung!
In Jesus,
das EMG-Team