Liebe Missionsfreunde,
Die lange geplante Missionsreise nach Moldawien konnte am Freitag, den 12.11.2010 endlich beginnen.
Im Vorfeld waren noch so einige wichtige Aufgaben zu erledigen, sodass wir uns erst zu einer scheinbar ungünstigen Zeit auf den Weg machen konnten. Unser erster kurzer Zwischenstop war in Berlin. Nachdem wir uns erst durch den Berufsverkehr und später dann durch den Wochenendverkehr gearbeitet hatten, wurden die Straßen in der Tschechei leerer. Es hat fast die ganze Nacht geregnet, doch wir sind gut voran gekommen.
Mit dem Sonnenaufgang sind wir am Samstag über die Grenze nach Rumänien gefahren. Gott hat es gut mit uns gemeint: es war ein herrlicher Spätsommertag mit blauem Himmel, wärmender Sonne und guten Straßen. Und, o Wunder über Wunder: einer kompletten Grenzkontrolle von, na, 65 Minuten!!!! Nach nur 33 Stunden sind wir ein bisschen erschöpft, aber überaus dankbar bei unseren Geschwistern der Lutherischen Gemeinde in Chisinau angekommen.
Am Sonntag konnten wir miteinander Gottesdienst und Abendmahl feiern. Weil an diesem Tag auch beim Weltgebetstag der verfolgten Christen gedacht wurde, nahm Frank in der Predigt Bezug auf die sieben Stufen der Verfolgung, die im Buch Nehemia beschrieben sind.
Danach war es uns eine große Freude, bei Tee und Keksen mit den uns schon bekannten Gemeindemitgliedern Zeit zu verbringen. Besonders erfreut sind wir, dass die Gemeinde wächst und auch einen Organisten gefunden hat. Ein junger Mann begleitet mit großer Hingabe die Zusammenkünfte.
Anläßlich des Volkstrauertages hatte die Deutsche Botschaft am Nachmittag zu einer Gedenkfeier auf den großen Soldatenfriedhof eingeladen. Dort kamen der Botschafter, die Mitglieder der deutschen Katholischen Gemeinde Steauceni, ein Chor des deutschen Kulturvereines “Hoffnung” sowie die Lutherische Gemeinde Chisinau mit deutschen Gästen zusammen, um der Toten der Weltkriege auf dem riesigen, sehr ansprechend gestalteten und gepflegten Gräberfeld zu gedenken.
Der Botschafter, Herr Berthold J., hielt eine kurze Ansprache. Danach sang der Chor zwei deutsche Lieder. Nach der Lesung des 90. Psalms folgte eine zu Herzen gehende kurze Andacht von Pater Klaus. Mit dem gemeinsamen “Vater Unser” und zwei Liedern der Lutherischen Gemeinde klang die Gedenkfeier aus. Im Anschluß war noch Zeit, bei Kaffee und Kuchen Kontakte zu knüpfen und miteinander zu reden.
Da wir bei der Einreise am moldawischen Grenzübergang erst EINEN Teil der Zollabwicklung für die Hilfsgüter erledigen konnten, standen am Montag die restlichen Behördengänge auf dem Programm. Unsere Kontaktfrau Anna hat im Vorfeld schon sehr viel vorbereitet und die Wege gebahnt. Gott hat Gnade gegeben und die Einfuhr der humanitären Hilfe wurde noch am selben Tag genehmigt. So konnten wir am Nachmittag das Auto sowie den Anhänger aus- bzw. umladen. Ein Großteil der Hilfsgüter bleibt in der Hauptstadt und wird von dem Pfarrerehepaar treu an bedürftige Menschen weiter gegeben. Den anderen Teil werden wir zu unseren Geschwistern im Norden des Landes bringen.
Am Dienstag haben wir neue Kontakte geknüpft zum moldawischen Zweig des Missionswerks “Cornelius”, einer internationalen Initiative zur Mission unter Militär- und Polizeiangehörigen. Angesichts der großen Herausforderungen, vor der die im europäischen Vergleich überdurchschnittlich dimensionierten Streitkräfte in der noch jungen Demokratie stehen, wollen wir die gläubigen Soldaten und Offiziere unterstützen, als treue und nicht korruptionsanfällige Mitarbeiter in diesem wirtschaftlich gebeutelten Land zu dienen.
Für Mittwoch haben wir einige Hausbesuche sowie medizinische Dienste auf der Tagesplanung. So Gott will, werden wir uns danach auf den Weg nach Pelinia (Nordmoldawien) machen, um dort die Geschwister der Pfingstgemeinden zu besuchen. Dort warten viele Witwen, Kranke und Familien auf Hilfe. Wir beten, dass Gott uns durch Seinen Geist führt und wir zu Seiner Zeit am richtigen Ort sind und Seinen Willen tun.
Wir danken Euch für Eure Fürbitte und verbleiben in herzlicher Verbundenheit,
Euer Missionsteam