Liebe Freunde, liebe Förderer, liebe Glaubensgeschwister,
mit dankbaren Herzen blicken wir auf eine außergewöhnlich schöne Jugendwoche zurück. Wie wir zuvor berichteten, wurde durch einen Orkan in den ersten Tagen des Zeltaufbaus ein Großteil unserer Zelteg zerstört. Dies war für uns ein großer Schock. Durch einen kleinen Hilferuf haben uns Freunde aus Süddeutschland die Hände gefüllt und uns reich gesegnet.
So können wir uns nun über die neue, hochqualitative
Zeltausrüstung von Herzen freuen und von ganzem Herzen bei allen “Nothelfern” bedanken! Mit zwei Tagen Verzögerung und viel Freude hat das Camp dann mit einer weiteren großen Überraschung begonnen: Die Pächter haben 20 Jahre nach der Wende gewechselt. Mit Wehmut haben wir zunächst zur Kenntnis genommen, das das vertraut gewordene Personal ausgetauscht wurde. Endlich aber wurde wieder investiert: die dringend nötige Erneuerung des Sanitärgebäudes war schon fast abgeschlossen und der übergangsweise aufgestellte Duschcontainer schon in besserem Zustand als alles Vorherige… Täglich haben wir uns nach dem Frühsport versammelt und eine Andacht gehalten. Für die zahlreichen jüngeren Kinder gab es Gedanken vom Kinderkalender “Die helle Straße”, für die schon etwas Älteren wurde ein kurzer Abschnitt aus der Bibel vorgelesen und einige Gedanken weitergegeben. Im Anschluss haben wir aus unseren bewährten gelben und blauen Bechern ein richtig großes Cornflakes- und Müslifrühstück genossen. Einige Kinder, die aus sozial sehr belasteten Familien kamen, konnten sich dabei an den leckeren Sachen erstmals nach Herzenslust satt essen. Die nächste wichtige Aufgabe waren die täglichen Tisch- und Zeltdienste: Geschirr spülen, Schlafsäcke auslüften, Zelte reinigen, Taschen sortieren, Zeltplatz harken, trockene Wäsche abnehmen und zusammenlegen, Feuerholz sammeln usw. Meistens hat sich auch das Einkaufsteam direkt nach dem Frühstück auf den Weg in die Stadt gemacht, um frische Lebensmittel einzukaufen. Zlocieniec ist ein wunderschönes polnischen Kleinstädtchen mit einer Vielzahl an kleinen Geschäften. Erstmals ist zu merken, das die Europäisierung auch dort nicht länger mehr Halt gemacht hat; einige und einem selbst gekochten, gegrillten oder zusammengeschnippelten (Nach)mittagsessen war Zeit für sportliche Aktivitäten: baden, schnorcheln, Kanu, Tretboot oder Kajak fahren, Volley- oder Federball, ein Spaziergang um die Insel oder eine ausgiebige Schachpartie trugen zum Wohlbefinden bei. Aber auch ein sonniges Plätzchen im Campingstuhl mit einem Buch oder ein Plausch unter Freunden wurden gerne in Anspruch genommen, bis sich die ganze Mannschaft zum Abendessen wieder eingefunden hat. Danach wurden die Jüngsten schon in die Zelte “verpackt” und miteinander eine Abendeinheit ähnlich der am Vormittag verbracht. Zum Tagesschluss haben wir noch am Lagerfeuer verweilt und einen heissen Tee getrunken, bevor dann jeder in seinen Schlafsack gekrochen ist. Ein Höhepunkt war auch in diesem Jahr wieder der Ausflug nach Leba zu den Wanderdünen an der Ostsee. Trotz ganz frühen Aufstehens (5 Uhr) dauert die Anreise bei den nun schon bekannten Verzögerungen (Spucktüten ausleeren ist nur EINE der zahllosen Sondereinlagen) bis zur Mittagszeit, bis wir bei unserem algerischen Freund, dem Fischmann, ankommen. Jeder konnte nach Herzenslust köstliche Fischgerichte genießen und die Urlaubsatmosphäre von Leba erleben. Unsere Wanderung an der Ostsee wurde durch heftigen Regen verzögert. Der Regen verschaffte uns eine Mittagspause im Auto. Als wir uns entschieden hatten uns – trotz unpassenden Wetters – auf den Weg zu machen, hörte der Regen auf und schon nach einer halben Stunde strahlte die Sonne vom Himmel! Danke, Jesus!
Oben auf den Wanderdünen genossen wir den sanften Wind und den Blick in die “Wüste”. In den verschiedenen Altersklassen fanden Wettrennen statt: Runter die Düne – abklatschen – hoch die Düne. Alle Teilnehmer haben sich tapfer geschlagen und ihr Bestes gegeben. Am Ostseestrand angekommen, freuten wir uns am kühlen Wasser und waren erstaunt wie ruhig diesmal die See war. Bei der acht kilometer langen Wanderung zurück zu den PKW´s war viel Zeit für Gespräche. Ausgehungert konnten wir uns beim Fischmann den Bauch mit frischen Ostseefisch füllen und noch einen Stadtbummel unternehmen. Nach über 25 Stunden Ausflugszeit sind wir alle wohlbehütet und erschöpft am Zeltplatz angekommen und in unseren Schlafsäcken verschwunden. Dies war ein Tag des Lobpreises Gottes für uns.
Ein fester Bestandteil der JuWo ist auch die Müllsammelaktion. Zwei Teams sammeln systematisch die komplette Insel ab und tragen den Müll, der sich im laufe des Jahres angesammelt hat zusammen. Die neuen Zeltplatzbesitzer – die uns erst skeptisch beobachteten – haben sich über unseren Einsatz sehr gefreut und uns sogar noch Müllbeutel zur Verfügung gestellt. Wir sind dankbar für diese gnadenreiche Zeit.
Danach haben wir uns alle versammelt, um gemeinsam zu musizieren. Mit Gitarren, Violine, Flöte und Trommel haben wir neue und altbekannte Lieder zur Ehre Gottes gesungen. Die schon zur Tradition gewordenen Rätselrunden haben uns viel Freude gemacht. Jede Zeltgemeinschaft ist ein Team und sammelt gemeinsam Punkte. Bei zehn Punkten gibt es einen Preis. Hier kommt eine Kostprobe: Vervollständige folgenden Bibelvers: Frage: “Glückselig, die reinen Herzens sind, …” Antwort: “… denn sie werden Gott schauen.” (Matthäus 5,8). ODER Frage: “Welches Buch der Bibel kommt nach Jesaja?” Antwort:
“Jeremia” ODER Frage: “Wer ist der Vater von Pinhas?” Antwort: “Eleasar” (2. Mose 6,25) ODER (auch richtig!): “Eli” (1. Sam. 1,3) Na, selbst alles gewusst?? Uns fasziniert, wieviel umfangreiches Bibelwissen sich bei den Kindern im Lauf der Jahre entwickelt und wie eifrig jeder dabei ist! Im Anschluß haben wir uns mit der Thematik “Konflikte und Lösungen” auseinander gesetzt. Anhand vieler, teilweise extrem unterschiedlicher biblischer Beispiele haben wir Problemsituationen erörtert und z.B. herausgefunden, dass es für Probleme sowohl menschliche, göttliche als eben auch satanische “Lösungen” gibt.