Jesaja 5
Buch des Propheten Jesaja 5, 8 bis 22

 

Wir gehen einmal ins Buch Jesaja und zwar in das Kapitel 5 und dort von Vers 8 bis zum Vers 22.
Ich lese das abschnittsweise.
Sechsmal beginnt der Abschnitt jeweils mit dem Wort „Wehe“, dieses Wort benutzt man, wenn man jemanden ernsthaft verwarnen will. Wenn Kinder dabei sind, irgendwelchen Quatsch zu machen und man sieht das und will das verhindern, dann sagt man:  „Wehe!“ Das bedeutet ganz ernstlich: „Mach nicht!“ Aber das Wort hat gleichzeitig eine zweite Bedeutung, und die heißt Schmerz – da tut was weh. Ich habe vor vielen Jahren von einem anderen Mann Gottes eine wichtige Sache gelernt: Überall wo die Bibel eine Warnung mit diesem Wort ausspricht, dann wird gleichzeitig ein Thema angeschnitten, das Schmerz oder Krankheit auslöst, wenn man nicht darauf achtet!
Wir werden uns deshalb heute mit sechs Bereichen beschäftigen, vor denen uns Gott warnt, dass wir sie unbedingt nicht machen sollen. Wenn wir nicht hören, dann ist nicht nur die Schwierigkeit, die jeweils genannt wird, die Folge, sondern zusätzlich kann man durch jedes dieser Dinge Krankheiten bei sich auslösen. Wir lesen im 2. Buch Mose: „Ich bin der Herr, dein Arzt.“ Gott will, dass wir gesund werden. Manchmal müssen wir dafür richtig kämpfen. Krank wird man durch Nachlässigkeit, da müssen wir uns nicht anstrengen. Gesund werden geht meistens nicht ganz so leicht, da muss man wirklich sein Leben neu ausrichten. Da wollen wir einmal auf diese sechs Punkte gucken.

Jesaja 5, 8-10

8 Wehe denen, die Haus an Haus reihen, Feld an Feld rücken, bis kein Raum mehr ist und ihr allein ansässig seid mitten im Land! 9 So hat der HERR der Heerscharen in meine Ohren geschworen: Wenn nicht die vielen Häuser zur Einöde werden und die großen und schönen ohne Bewohner sind! 10 Denn zehn Ar Weinberg werden nur ein Hektoliter bringen, und ein Maaß Samen wird nur ein Eimer füllen.

Im ersten Moment weiß man gar nicht was damit gemeint ist, oder? Das hat vor allem mit einer Grundhaltung zu tun, die hier in Europa ganz verbreitet ist, keinerlei Freiräume zu lassen, die der Allgemeinheit gehören. Das, was uns hier beschrieben ist, ist eigentlich die „Wurzel des Kapitalismus“. Die heißt: „Ich will haben!“ und was ich nicht haben will, will der andere haben und schlimmstenfalls kämpfen wir darum oder vielleicht tun wir auch uns zusammen, aber auf alles muss jemand die Hand legen. Wenn ich das nicht nur auf diese materiellen Sachen beziehe, hier geht es ja speziell um das Land, dann wird es noch verständlicher. Hier in Deutschland ist eine Grundhaltung seit langer, langer Zeit alles was man sich denken kann, zu besitzen.

Es gibt eine ganz berühmte Geschichte von einem russischen gläubigen Mann, der mehr als 150 Jahre vorher gelebt hat, die heißt „Wieviel Erde braucht ein Mensch?“ Russland ist ja riesig, das größte Land der Erde, hat nur zweimal so viel Einwohner wie Deutschland, aber 30 mal so viel Platz und dort ist es noch so. Da gibt es riesige Flächen, die gehören niemandem, teilweise ganz fruchtbares Land. Immer hat man Menschen gesucht, die aus anderen Ländern dort hinkommen und dieses Land dann bestellen und aus dieser Zeit stammt die folgende Geschichte.
Ein Fürst hat gesagt: „jeder kann sich von meinem Land kostenlos so viel nehmen, wie er an einem Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang umlaufen kann. Ein älterer Bauer hat davon erfahren, der war schon ganz reich, aber man kann ja immer noch ein bisschen reicher werden, das Land gibt es auch noch geschenkt, was kann man da nicht alles draus machen. Er fährt also mit seinem Pferdewagen dahin, ganz aufgeregt, mitten in der Nacht schon unterwegs. Früh am Morgen sitzt der dicke Herr schon und wartet, ob dann jemand kommt. Und dann kommt der Bauer und verneigt sich: „Ja, ich will.“ „Nimm ein paar Stöcke mit, am Ende wenn du an einer Ecke bist, steckst du einen dort rein, läufst dann zur nächsten Ecke und steckst sie ab, aber du musst wissen, wenn du es nicht zurück schaffst bis zum Sonnenuntergang, kriegst du gar nix! Spätestens, wenn die Sonne untergeht, musst du wieder hier sein.“

Der Bauer ist ganz aufgeregt, hat sich natürlich einen kleinen Rucksack mitgenommen, mit einem Fressbeutel, dann läuft er los: “Was für schöne Erde“, denkt er „noch schöner als das, was ich zuhause habe. Was für ein Glückstag für mich!“ „Hoffentlich … ich darf nicht zu weit gehen. Aber, es ist noch früh am Morgen, ich will soweit laufen wie ich nur kann.“ Und er wandert und wandert und wandert. Am späten Vormittag, es ist richtig heiß schon, denkt er: „Jetzt muss ich langsam eine andere Richtung einschlagen, wenn ich ein richtig schönes Werk schaffen will! Da hinten fängt der Wald an, bis dahin will ich, dass ich dann in die andere Richtung kann.“ Er läuft dahin, steckt den Stock rein, will gleich weiter und denkt: „Nein, ein bisschen muss ich noch essen.“ Dann sind ihm die 10 Minuten schon zu lange, wieder weiter, andere Richtung, mittags wird ihm richtig schwindlig, die Sonne brennt auf seinen Kopf, er hat schon überlegt: „Hab ich vielleicht zu viel mitgenommen, ich habe ja schon vom Essen ein bisschen rausgeschmissen, ich bin ja so aufgeregt, ich habe zwar heute Vormittag nicht richtig gegessen, dafür habe ich gestern und vorgestern ganz ordentlich gegessen, ich brauch nicht so viel.“ Er läuft bis weit über den Mittag hinaus und sieht an der Sonne: „jetzt wird es aber höchste Zeit, dass ich den zweiten Punkt einstecke, aber wenn ich das richtig sehe dahinten ist ein Fluss, wenigstens den sollte ich noch schaffen, damit ich auch meine Tier gut tränken kann.“ Das erste Mal rennt er, damit er nicht Zeit verliert. Zweiter Stock drin, jetzt merkt er, ihm zittern die Beine, jetzt muss er wirklich eine Pause machen. Gegessen, Zeit zum kacken hat er sich gar nicht erst genommen, wieder weiter, und er läuft und läuft den ganzen Tag und er sieht die Sonne geht langsam unter. Das Dorf, wo er gestartet war, ist noch weit weg und wenn er es nicht rechtzeitig schafft, gibt es nix und dann hat er sich überlegt: „Das habe ich gar nicht mehr so gerade hingekriegt, ich darf das nicht verpassen, einfach schräg rüber, hoffentlich habe ich die ordentliche Richtung. Das wäre ja unverzeihlich, wenn ich das nicht schaffe!“ Den ganzen Tag ist er gelaufen und gelaufen und jetzt merkt er so langsam, je mehr er sich anstrengt und je mehr er aufgeregt ist, wie seine Beine zittern. Zum Schluss, die letzten drei Stunden ist er nur noch am Dauerlaufen, Rucksack weggeschmissen, den letzten Stock weggeschmissen, Jacke weggeschmissen, nur noch seine Stiefel. Dann als die Sonne schon über dem Horizont ist, sieht er endlich, ganz am Ende sitzt der Mann. Jetzt kriegt er natürlich Angst, er kann sehen, dass die Sonne immer weiter runtergeht und gleichzeitig wie er immer näher an den Mann ran kommt. Die Leute vom Dorf waren inzwischen gekommen. Eer hatte unterwegs gedacht, vielleicht hat er sich verlaufen und kommt gar nicht mehr zurück und dann den letzten Kilometer rennt er und rennt, weil er merkt, die Sonne ist schon an den Horizont gestoßen. Als er ankommt ist die Sonne gerade untergegangen und der Dicke lacht und das ist das letzte was er hört. Denn weil er sich so verausgabt hat, ist sein Herz stehengeblieben. Der Dicke lacht nicht schadenfreudig über den Mann, sondern er wollte ihn beglückwünschen, für das Land, welches er ihm verschenkt hat. Dann sieht er, der mit so einer großen Hoffnung gestartet ist, liegt tot vor ihm. Dann sagt er zu seinem Diener: „Schade. Jetzt gib ihm das Land was er wirklich braucht.“

Frage an die Gemeinde: „Wieviel ist das?“
Antwort der Gemeinde: „ein Grab.“

Das ist eine Geschichte. Aber Millionen Menschen leben genauso. Sie rennen und rennen und das, was sie wirklich brauchen, haben sie lange vergessen. Gott hat uns versprochen, wenn wir nach Ihm selbst und dem was für Ihn wichtig ist, unser Leben ausrichten, dann versorgt er uns mit allem, was wir nötig brauchen. Wenn wir das, was der Prophet Jesaja zu Israel damals in dieser Zeit sagte, also wenn wir da mal hineinschauen in diese Zeit, erfahren wir, da war der Segen Gottes dadurch gekennzeichnet, dass was Gott gehört, (Ihm gehört die ganze Erde!), er seinem Volk geschenkt hat. Das ist ihnen nicht so einfach ohne Probleme in die Tasche gesteckt worden, sondern sie mussten sich darum bemühen, sie hatten lange und teilweise schwierige Wege. Gott hatte ihrem Vorvater Abraham versprochen, dass er ihnen das Land Kanaan geben wird und Gott hat sein Versprechen gehalten, aber sie hatten bis dahin viel zu lernen und wir lesen, der Segen Gottes war daran erkennbar, dass jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum sitzt.

Was sagt uns das?

Weinstöcke und Feigenbäume hatte Gott wachsen lassen, danach hatte jeder seinen. Das war also nicht alles Allgemeingut. Das heißt, Privatbesitz ist nicht verboten, aber die Frage ist. Wieviel bleibt für andere noch übrig? Und guckt mal: hier steht ausdrücklich: Wehe denen, die Haus an Haus reihen, Feld an Feld rücken, bis kein Raum mehr ist und ihr ALLEIN ansässig seid mitten im Land! Das heißt, Gottes Plan war IMMER, dass Fremde auch mit dazukommen und dass die sich von Gottes freiem Segen nehmen dürfen und selber was aufbauen. Ich sage das ganz klar unserer Gemeinde: Nächsten Sonntag ist Wahl und es gibt eine Partei, die versucht unter dem Gesichtspunkt der Besitzstandwahrung, das festzuhalten, was den Deutschen gehört, genau den Raum für alle anderen zuzumachen: Das ist falsch. Aber vor allem für uns selber ist es wichtig, dass wir nicht in dasselbe Verhalten mit hineinkommen, alles für sich selbst zu behalten, denn dann nimmt Gott den Segen weg. Ich wünsche unserer Regierung, vor allem unserer Bundeskanzlerin richtig Mut. Deutschland hat in den letzten drei Jahren, von allen reichen Ländern die meisten Flüchtlinge aufgenommen und im selben Moment ist unsere Wirtschaft so stark geworden wie 30 Jahre nicht mehr. Das ist Segen. Da wünsche ich unserer Regierung den Mut, diesen Weg weiter zu gehen.

Zweites Wehe, ab Vers 11

Wehe denen, die schon am Morgen früh sich aufmachen, um dem Alkohol nachzulaufen, die bis spät am Abend bleiben, der Wein erhitzt sie, und Laute und Harfe, Tamburin und Flöte und Wein sind bei ihrem Gelage. Aber auf das Tun des HERRN schauen sie nicht, und das Werk seiner Hände sehen sie nicht.
Wie kann man das mit zwei Worten beschreiben? „Party machen“, genau. Gott sagt darüber: „Wehe!“ Das sage ich jetzt auch gerade wieder den Flüchtlingen, aber nicht nur ihnen. In den letzten Jahren habe ich hunderte Leute getroffen, die sagen: „Ach, Deutschland so schön, endlich kann ich ohne Probleme Alkohol trinken, keiner darf mich korrigieren, warum soll ich früh aufstehen und mich im Deutschkurs quälen, reicht ja, wenn die Kinder sich quälen müssen, abends Musik und ein bisschen Stimmung.“ Ist derselbe Schwachsinn, ein ganz anderes Modell, aber dieselbe Zerstörung! Ich wünschte, das ändert sich, weil das natürlich nicht nur von Iranern hierhergebracht worden ist oder von Arabern, sondern das ist auch in Deutschland sehr verbreitet. Was ist denn das Erste, was man veranstaltet hat? Willkommensfeste – mit Alkohol. Wo gibt es den höchsten Frust mit den Flüchtlingen seit einem Jahr? Bei den ganzen großen Feiern – Silvester, Stadtfeste. Wir hören fast jeden Tag, dass es irgendwo unter Alkohol zu den nächsten sexuellen Übergriffen und den nächsten Schlägereien und bösen Sachen gekommen ist. Was war das Wichtigste an diesem Abschnitt? Das Wichtigste ist, nicht die Party ist verboten, sondern die Richtung, in die ich mich orientiere. Wenn ihr wollt, könnt ihr zu allen möglichen Partys rennen, es nützt nur nichts. Nichts. Es ist nicht verboten, aber der Nutzen ist bei Null. Was aber stattdessen? Schlimmes Gesicht machen oder ganz heiliges?

Antwort eines Gemeindemitglieds: „Wir dürfen unsere Freude haben, aber die anderen nicht dabei stören.“

Heißt das also: nur noch ins eigene Bett pinkeln und nicht ins andere? Ne, Leute, sondern es ist uns doch hier gesagt Vers 12: das Tun Gottes und das Werk seiner Hände ansehen. Nochmal: Party an sich ist noch nicht was Schlimmes, die Juden haben sich damals aufgeregt, dass Jesus auf Feiern zu finden ist. Die Ausrichtung unseres Herzens ist gefragt! Das Tun Gottes und das Werk seiner Hände. Wer ein bisschen seinen Glauben ernst nimmt, der weiß, wovon ich rede. Es gibt keine tiefere Freude, als zu sehen und zu verstehen was Gott tut! Ich nehme doch nicht das zweit- oder drittbeste, wenn ich das Richtige haben kann. Wir sind eben von Tantow aus durch Storkow gefahren, da ist dieses Wochenende Dorffest. Fähnchen und naja die Leute kommen zusammen, ich sag mal, das ist nicht was Schlimmes, aber das verhindert das Beste. Ich bin doch nicht so doof und setze mich da sonntagnachmittags auf die Bank, wenn ich hier die Gegenwart Gottes haben kann, aber warum kann ich das so sicher sagen? Weil ich seit nun mehr über 50 Jahren diese Gewohnheit genommen habe, die wirklichen Dinge immer zuerst zu machen und auch da erinnere ich an die Worte Jesu aus der Bergpredigt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit.“ Richtet euch aus, dann schmeißt er euch alles zusätzlich hinterher, was ihr wirklich braucht. Das mutet Gott uns zu. Also diese Herausforderung hat er für uns. Haben wir wirklich Vertrauen, ist Gott wirklich wichtig für uns? Dann machen wir Erfahrungen. Viele Leute kriegen keine Erfahrung mit Gott weil sie versuchen das umzudrehen. „Gott wenn du machst was ich will, DANN mache ich was du willst.“ Kann man versuchen, aber das funktioniert nicht.
Jetzt kommt ein Zwischenabschnitt. Ich bitte euch, dass wir nicht nur sonntags die Bibel lesen. Ich bitte euch, dass ihr die Bibel immer sorgfältig lest, dann versteht man, warum, was, wie geschrieben ist. Wir haben hier sechs Mal dieses „Wehe!“ Jetzt nach dem Zweitem Vers genau lesen. Hier steht:

Darum wird mein Volk gefangen weggeführt aus Mangel an Erkenntnis. Und seine Edlen verhungern, und seine Menge lechzt vor Durst. Darum sperrt das Totenreich sein Maul auf und reißt seinen Rachen auf ohne Maß. Und die Pracht meines Volkes fährt hinein und seine Menge und sein Getöse und wer dazugehört. Da wird der Mensch gebeugt und der Mann erniedrigt, und die Augen des Stolzen werden erniedrigt. Und der HERR der Heerscharen wird im Gericht feststehen, und Gott, der Heilige, sich heilig erweisen in Gerechtigkeit.  Und dort werden Schafe weiden wie auf ihrer Trift, und Fremdlinge auf den verwüsteten Fluren der Fetten sich ernähren.

Bis Vers 17. „Darum“ heißt was? Das diese zwei Dinge, wenn wir die nicht beachten, nämlich: Alles für sich nehmen zu wollen und Gott aus dem Blick zu verlieren und stattdessen sich sein Leben auf seine eigene Weise vergnüglich machen, diese beiden Dinge reichen für das vollständige Scheitern. Genau die beiden Dinge, es sind genau diese beiden Dinge, wirklich. Es reicht nur sein eigenes berufliches Fortkommen im Blick zu haben und sein Leben einigermaßen lustig hinzukriegen ohne dabei auf den Willen Gottes zu achten, um vollständig und endgültig zu scheitern.
Ich frage ganz vorsichtig: Vielleicht sind es nur diese beiden Dinge gewesen in der Vergangenheit, die dein Leben so geschrottet haben? Das wäre dann der Schlüssel, wie du auf den lebendigen Weg zurückfindest.
Ihr Lieben, wer sich festgelegt hat, sich nur um sich selbst zu kümmern, vollkommen egal ob deutsch oder Zugewanderter und wer sich festgelegt hat, sich die Freuden des Lebens einfach selber zu gönnen, statt diesem oft wirklich mühsamen Weg, Gottes Wort, Gottes Willen, Gottes Ziel an die erste Stelle zu setzen, der muss sich nicht wundern, wenn sein Leben in die Brüche geht. Ich sage das als Pastor: wenn ich jemanden, der so lebt, gewarnt habe und er geht diesen Weg weiter, dann habe ich kein Mitleid, sondern dann werde ich alles tun um die Gemeinde und auch meine Familie vor solchen Leuten zu schützen. Und ich sage das heute auch mal, was ich nicht wirklich oft mache: diese Alkoholtrinkerei ist kein Spaß? Wer das wählt, riskiert, dass er gänzlich scheitert. Wirklich, ich habe das in den vergangenen Jahren oftmals gesagt, ich habe kein Problem mit einem Muslim, der seinen Glauben ernst genommen hat und auch versucht, ihn hier noch ernst zu nehmen. Wenn der zu Jesus umkehrt, dann weiß ich, er geht den Weg Gottes ernsthaft, aber die damals das alles so locker genommen haben, die denken: als Christ kann das so weitergehen. Wir haben es mit einem lebendigen Gott zu tun. Mit dem kann man nicht spielen.

Für diejenigen, die den Weg Gottes ernst nehmen wollen, gibt es aber immer noch vier zusätzliche Fallen, wir lesen jetzt:

Wehe denen, welche die Ungerechtigkeit einherziehen mit Stricken der Falschheit und die Sünde wie mit Wagenseilen, die da sprechen: » Er beeile, er beschleunige sein Werk, damit wir es sehen; und der Ratschluss des Heiligen Israels möge herannahen und kommen, damit wir ihn erfahren!“

Was bedeutet das?  Ich denke, das kann man ganz leicht verstehen durch eine kleine Geschichte, die sich abgespielt hat bei der Kreuzigung Jesu.

Einwurf aus der Gemeinde: „Ich denke, die Leute, die so waren, haben versucht Gottes Sohn zu testen.“

Ja, genau, das ist die Sache. Es gibt im Deutschen eine Redewendung, die sagt: „Den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.“ Das heißt, er ist ja der liebe Gott, was soll er schon Schlimmes machen. Das heißt, ich kann alles machen. Das ist Gleichgültigkeit.

Das ist das zweite Wehe, es gibt Leute, die sind so: „Gott macht sowieso nix.“ Das ist, was wir vorhin gelesen haben, man fragt nicht nach Gottes Willen: „Das ist ja die Liebe Gottes, er wird schon ein Auge zudrücken.“ Das hier geht einen Schritt weiter, echt Gott zu provozieren. Ich sage ein Beispiel, vielleicht fällt das gar nicht so auf wenn wir darüber weg lesen. Wenn Jesus am Kreuz hängt, in dieser Qual, wegen unserer Sünde und er ruft laut: „Mein Gott, mein Gott, hebräisch: „Eli, Eli“, warum hast du mich verlassen, das ist hebräisch „lama asabtani“. Dann sind die Leute drumherum: „Ach er ruft Elia.“ Eli-Eliah „Mal sehen was passiert.“ Versteht ihr? Diese totale Abstumpfung! Gar nicht mehr, gar nicht mehr ein Gefühl zu haben, was wirklich passiert. Genauso wie es heute ist! Da ist ein Unfall und da ist man nicht mehr dabei und versucht zu retten, sondern hält nur noch das Handy drauf. Diese Haltung, nicht mehr am Herzen berührt zu werden; Gott sagt: Wehe!“ darüber.
Das ist es, wenn es heißt, die Sünde mit Wagenseilen herbei zu ziehen, diese herzlose Haltung vor der man sich noch 10 Jahre vorher zu Tode geschämt hätte, ist in kurzer Zeit, weltweit, normal geworden.

Ihr Lieben, wenn uns Sünde nicht mehr zu Tränen bewegt und zwar die eigene zuerst, aber auch die von anderen, dann wird es gefährlich. Wenn wir so abgestumpft werden und da gibt es 20 verschiedene Spielarten, auch ganz fromme, sag: Ja, das ist sowieso die Endzeit und Jesus kommt wieder, das ist alles ganz schlimm. Aber unser Herz brennt nicht, dann muss man aufpassen, dass man nicht auf solch einem Weg ist!

Das vierte Wehe, Vers 20

Wehe denen, die das Böse gut heißen, und das Gute böse; welche Finsternis zu Licht machen, und Licht zu Finsternis; welche Bitteres zu Süßem machen, und Süßes zu Bitterem!

Wehe denen. Im Moment ist dieses Wort aktuell, ich schätze mal für 60% der deutschen Kirchen. Alles wird verdreht, Männer und Frauen sind gleich, Ehe schließen kann man mit wem man will, wen interessiert denn sexuelle Orientierung, wenn es doch Liebe ist und hunderte ähnliche Dinge. Das Böse wird nicht mehr Böse genannt, Gutes verdreht man, der ganze Journalismus und tausende andere Dinge laufen in genau diese Richtung und ihr Lieben, wir müssen aufpassen, dass wir nicht mit fortgerissen werden in unserem Denken, in unserem Reden und auch mit unserem ganzen Herzen.
Wer kann uns überhaupt davor bewahren? Natürlich, nur das lebendige Wort Gottes. Die Schrift, die in der Lage ist, uns weise zu machen. Unsere Herzen, unseren Verstand, unseren Willen, unseren Charakter, unseren Geist, unsere Handlungen prägen uns. Deswegen werden wir im neuen Testament gewarnt, dass wir nicht mit fortgerissen werden durch unterschiedliche und fremde Lehren.
Wann wird man fortgerissen? 1. Wenn man nicht fest steht, 2. Wenn man nicht festhält 3. Wenn man nicht gehalten wird. An guten Tagen muss das in unserem Leben trainiert werden! Wirklich, wir müssen die guten Tage nutzen, damit wir einen festen Stand haben. Das ist das Wort Gottes, das ist der Felsen. Das ist, das wir uns festhalten, unsere Entscheidung, unsere Hand in seine zu legen und das ist, dass wir uns halten lassen, angebunden sein lassen.
Wie kann man das Halten beenden? Gehalten werden beenden?
Halten kann man durch loslassen beenden. Das Gehalten werden durch abschneiden. Halten ist aktiv, Gehalten werden ist passiv. Um nicht fortgerissen zu werden, brauchen wir alle drei. Festen Stand, fest halten, das entscheiden wir und festhalten, das geht von Ihm aus. Das gäbe uns Christen die größte Sicherheit, aber das kann man abschneiden oder abgeschnitten werden. Im Johannesevangelium sagt Jesus: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“ Die Rebe hängt am Weinstock, das ist unsere Sicherheit. Gott lässt uns nur solange an ihm hängen, wie aus unserem Leben Frucht kommt. Keine Angst, die Frucht fängt ganz winzig an. Wer keine Ahnung hat, der weiß gar nicht, dass da mal Früchte dran wachsen, deswegen ich sag das für uns, vielleicht denke ich:“ ach das ist ja so wenig bei mir, deshalb hat das gar keinen Sinn.“ Keine Angst! Solange wir an Jesus hängen, ist sein Leben in uns und wächst diese Frucht. Aber wehe, das interessiert uns nicht, dann riskieren wir, dass wir abgeschnitten werden, dann wird man weggerissen, wenn eine entsprechende gesellschaftliche Entwicklung ist.

Es gibt Zeiten, wo sich die Gesellschaft so wegbewegt von Gott. Ich habe vorgestern meine Stasi-Akte gekriegt, Staatssicherheits-Akte, ich habe das heute mit meinen Kindern einmal kurz durchgelesen Eine interessante Sache, ich war gerade 18 geworden, da wurde ich gemustert um Soldat zu werden. Ich habe dort auf einem Blatt, von Hand nieder geschrieben, warum ich nicht Soldat werden kann. Ich hatte das jetzt 40 Jahre nicht gesehen, ich war selber beeindruckt, wie 1000%ig klar ich damals, ein Jahr nachdem ich die Entscheidung getroffen hatte, mein Leben mit Jesus Christus zu leben, mich vor einem Staat verantwortet habe, mit Begründung, warum ich das nicht mache. Heute weiß ich, dass das, was damals so klein angefangen hat, sich als Grundlage für das ganze Leben ausgebreitet hat. Ihr Lieben, das heißt, wenn wir diese Dinge ernst nehmen, nimmt Gott auch uns ernst und macht unser Leben zu einem wirklichen Leben.

Fünfte Gefahr, Vers 21

Wehe denen, die in ihren eigenen Augen klug sind und sich selbst für verständig halten!

Das, ihr Lieben war ein Punkt, an dem musste ich viele Jahre kämpfen und ich habe etwas Wichtiges dabei gelernt. Gefährlich für uns sind nicht nur die Schwachstellen, sondern genauso gefährlich sind unsere Stärken. In der Schule war ich immer klug, kann ich nicht unbedingt was dafür; ich sag mal warum. Einerseits ist das ein Geschenk, andererseits habe ich vor allem das Training meiner Mutter sehr ernst genommen, die versucht hat, aus ihrem ältesten Sohn das Beste rauszuholen. Ich hatte das diese Woche gerade erzählt, mein Vater hatte mir schon vor der Schule, mit fünf, das Lesen beigebracht, dadurch hatte ich immer einen Vorsprung. Wenn meine Klassenkameraden etwas Neues gelernt haben, war das für mich immer schon Wiederholung. Ich habe in der zweiten Klasse, das erste Mal in einem Diktat einen Fehler geschrieben, so dass ich nicht wie gewohnt eine Eins hatte sondern eine Zwei. Es war kurz vor dem Ende der zweiten Klasse. Wir hatten früher ganz ordentliche Diktathefte, wo nur die Diktate reingeschrieben wurden und ich wusste, mit einer Zwei bin ich mal nicht einer von den paar wenigen mit einer Eins, heute gibt es bestimmt Stress zu Hause. Wir mussten das ja immer Zuhause unterschreiben lassen. Ich habe nicht gewartet, bis mein Vater von der Arbeit nach Hause kommt und gehofft, meine Mutter ist gnädiger. Sie hat sich sowieso am meisten für die Schularbeiten interessiert, dann sieht sie, ich habe zwei Verben groß geschrieben. „Was soll das?“ „Naja ich habe nicht ganz aufgepasst.“ Meine Mutter ist so explodiert, hat das Heft zusammengeknüllt zu einem kleinen Ball und einfach in den Ofen geschmissen. Gott sei Dank war es schon Frühjahr, der war natürlich nicht an, aber die Katastrophe. Ich musste ja am nächsten Tag das Heft wieder abgeben und ich kriege ein Donnerwetter ab, weil, natürlich, ich hatte es nicht ernstgenommen. „Hinsetzen, hundertmal schreibst du, pflanzten und bauten.“ Ehrlich, ich hab mein Leben lang nie mehr ein Verb großgeschrieben, nach zwanzig Minuten hatte meine Mutter sich soweit beruhigt, dass sie das Heft aus dem Ofen genommen hat, Ruß abgewischt und zehn Minuten mit dem Bügeleisen versucht hat, das Ding glatt zu kriegen. Es war nicht mehr ganz so schön wie vorher aber ich hatte meine Lektion gelernt. Natürlich war ich meistens besser als die Anderen, wir waren drei Jungs, die sich immer gegenseitig angespornt haben, wer der Allerbeste ist Am Ende war ich ein Mann, der sich auf seine Klugheit so viel eingebildet hat.

Wir lesen aber wieder im neuen Testament, dass Gott die Weisheit der Weisen zunichte macht. Warum? Die Schwachen hätten sonst nie eine Chance. Und er macht das auf eine nette Weise. Wenn ich dann, als junger Mann, gebetet hatte und sicher war, ich will Gottes Willen tun, dann habe ich einen Gedanken gekriegt, was ich machen soll und wie ich es machen soll. Aber jahrelang hatte ich Verbesserungsvorschläge und habe natürlich nicht gemacht, was Gott gesagt hatte, sondern ich war sicher, dass ich es besser weiß als Er. Heute kann man darüber schon wieder schmunzeln. Ernsthaft, es war für mich eine Qual zu Lernen, den Gehorsam zu tun, war für mich echt schwierig. Weil: egal, was jemand uns sagt, man findet immer ein anderes Argument. Eigentlich ist es nicht so schlimm, weil, wenn ich jemanden vertraue, kann mich der überzeugen außer wenn ich denke, ich weiß es sowieso besser, dann kann sogar der liebe Gott mit uns diskutieren und wir denken immer noch, wir haben Recht. „Bestimmt hat er einen schlechten Tag und wir müssen ihn belehren.“
Ihr Lieben, das hört sich vielleicht ein bisschen lustig an, aber das ist ein riesiges Problem auch in den Gemeinden, im Beruf, im Alltagsleben, wenn wir diese Haltung haben: „Ich habe Recht, weil ich gescheiter bin.“ Dann gilt das „Wehe“ uns. Das betrifft, wie ich gesagt habe, auch positive Dinge. Talente oder Ressourcen können solche zerstörerische Wirkung haben und gehören genauso ans Kreuz gebracht wie unsere Sünden und müssen genauso bei Jesus am Kreuz abgelegt werden wie unsere Sünden, sonst zerstören sie das Leben genauso, wie schlechte Charaktereigenschaften.

Und die letzte Sache, Verse 22-23

 Wehe denen, die Helden sind, um Wein zu saufen, und tapfere Männer, um starkes Getränk zu mischen;  welche den Gesetzlosen um eines Geschenkes willen gerecht sprechen, und die Gerechtigkeit der Gerechten ihnen entziehen!

Hatten wir doch schon mal oder? Ging‘s nicht schon um Alkohol? Eigentlich ist das hier viel mehr. Bei dieser Textstelle geht es vordergründig um alles, was man Korruption nennt. Aber eigentlich meint es noch was anderes. Dieses „Wehe“ gilt den Leuten, die angepasst sind. Jesus sagt uns: „Stellt euch nicht dieser Welt gleich.“ Mal was zu trinken, ist für sich gesehen nicht Schuld. Alkohol selber ist nicht sündig, aber was hier bezeichnet wird, ist eine gesellschaftliche Gewohnheit. Wo werden denn wichtige Deals abgeschlossen? Beim Empfang, Empfang heißt  z. B. wenn viele solcher Leute unter sich sind. Bei einer Konferenz z. B., da sitzt man abends noch und dann macht man Deals, dann wird nicht mehr offen agiert. Ich habe mir eine Gewohnheit angenommen, Gott sei Dank, sehr früh, sehr lange wurde ich durch gute Lehrer ausgebildet, Dinge immer offen zu machen.

Es gibt Regeln für ein gesundes Miteinander: z. B. man muss nicht jemanden beschämen. Wenn einer einen Fehler macht, gehe ich zuerst zu ihm selber und mache das nicht gleich öffentlich. Wenn er nicht hört, wenn ich mit ihm direkt spreche, dann sagt Jesus, ich soll einen oder zwei mitnehmen, wenn er immer noch nicht hört, darf ich das offen machen. Auf solche Regeln haben wir zu achten, aber gleichzeitig dürfen wir nicht irgendwelche Dinge im Hintergrund laufen lassen, die ganz anders sind als in der Öffentlichkeit. Deswegen ist hier das Problem neben der Korruption auch die Heuchelei.

Wenn wir jetzt diese sechs Punkte im Buch des Propheten Jesaja sehen, mehr als 2500 Jahre vorher, dann sind das dieselben Regeln wie im neuen Testament, die Jesus selber und die Apostel der Gemeinde gelehrt haben. Deswegen, ihr Lieben, gilt das heute für uns genauso. Wenn wir also das Leben lieben, das was Gott an Segen für uns hat, genießen wollen, dann tun wir gut daran, diese Dinge zu lernen. Amen.


Zum Mithören finden Sie diese Predigt hier:    DEUTSCH     auch in      FARSI