Liebe Freunde,
in der Woche vom 08.10. – 14.10.2018 hatten wir wieder ein Seminar in Glasow.
Das Thema war: Das Leben als Christ.
Unser persischer Bibellehrer war leider krank geworden. Deswegen waren wir sehr dankbar, dass Ali, der schon manche Seminare bei uns miterlebte, unseren Bibellehrer als Muttersprachler gut vertreten konnte.
Insgesamt waren wir 15 Teilnehmer aus Deutschland, Afghanistan und Iran. Einer davon hatte noch niemals in der Bibel gelesen. Er erzählte, dass er ein großes Wunder der Heilung schon am ersten Seminartag erlebte und gestand uns, dass er seit 30 Jahren ein Alkoholproblem hat und deshalb ständig das Verlangen verspürt, Alkohol trinken zu müssen. Aber seitdem er sich unter den Gläubigen in der Gemeinschaft aufhielt, war dieses Verlangen weg – einfach nicht mehr da. Als wir das hörten, haben wir uns sehr gefreut und lobten Jesus dafür.
Vier andere waren um ihres Glaubens willen bis wenige Wochen vorher in einem grausamen iranischen Foltergefängnis. Nur mittels einer hohen Bestechungssumme und einer Kette von Wundern konnten sie entkommen. Sie waren froh über die Einladung, weil sie erstmalig in lebendiger christlicher Gemeinschaft in Freiheit sein durften. Wir werden sie noch eine Weile begleiten und auf ihrem Weg durch die deutschen Behörden darauf achten, dass sie nicht aufs Neue traumatisiert werden.
Inhaltlich beschäftigten wir uns unter vielen anderen mit der Bedeutung der christlichen Feiertage, ihren alttestamentlichen Vorläufern, ihrer Erfüllung im Leben Jesu und ihrer Bedeutung für die Gemeinschaft der Christen.
Auch die Wundertaten Jesu, die Erfüllung der Gläubigen mit dem Heiligen Geist, unsere Verantwortung und Autorität, heute in der Welt den Willen Gottes im Blick zu haben, waren weitere Punkte, die wir in der Seminarwoche näher behandelten.
Um einen kleinen Eindruck zu vermitteln, wie mit der Frage: Warum sollen wir von Jesu reden? umzugehen ist, will ich euch beispielhaft an der Betrachtung der Bibelstelle in 2. Könige 5, 1-19 teilhaben lassen:
Hier geht es um eine jüdische Sklavin, die in Syrien bei dem sehr wohlhabenden Heerobersten Naaman im Haushalt zu dienen hat. Dieser wird vom Aussatz befallen. Das Mädchen erzählt ihrer Herrin trotz ihrer eigenen schwierigen Situation von dem bekannten Propheten Elia aus Israel, der ihren Herrn von seiner Krankheit heilen könne. Nach einem Intermezzo beim israelischen König reitet Naaman erwartungsvoll mit seinen Dienern dem Propheten entgegen. Dieser kommt noch nicht einmal aus seinem Haus, sondern schickt seinen Diener, um dem Aussätzigen zu sagen, er solle zum Jordan gehen und sich siebenmal untertauchen. Zunächst ist Naaman über diese Anordnung sehr erbost, da er einen „ehrwürdigeren“ Empfang erwartet hat. Durch das Beschwichtigen seiner Diener lässt er jedoch von seinem Ärger ab und geht zum Jordan. Er wird geheilt und lernt durch dieses Wunder den lebendigen Gott kennen, den er für immer verehren will.
Fazit aus dieser Geschichte ist: Weil dieses jüdische Mädchen ohne Rücksicht auf ihre eigene beschwerliche Lebenslage von der Heilungskraft Gottes, die durch den Propheten Elia zur damaligen Zeit sichtbar wurde, gesprochen hat, war es für Naaman möglich, diesen mächtigen Gott kennenzulernen und sogar in heidnischer Umgebung zu verehren.
Kleiner Nebeneffekt: Durch dieses „Zeugnis“ des Mädchens und die Bekehrung beruhigt sich die politisch-militärische Auseinandersetzung zwischen Syrien und Israel. Auch wegen solcher „Nebenwirkungen“ ist das Zeugnis von Jesus Christus so extrem wichtig!
In den Seelsorgegesprächen mit dem Leitungsteam konnte jeder Teilnehmer über seine schlimmsten Lebensereignisse erzählen und was ihn tief verwundet hat, welche Schuld und Lasten er mit sich trägt und wie er das Handeln Jesu in seinem Leben schon einmal erlebt hat.
Viele nahmen dieses Angebot der Gespräche dankbar an und erfuhren Befreiung durch Jesus Christus. Halleluja!!!
In den Pausen haben wir natürlich wie bei jedem Seminar gemeinsam Lieder zur Ehre Gottes gesungen. Während all der letzten Jahre sind uns Deutschen die Lobpreislieder in Farsi sehr wertvoll geworden. Dieses Mal habe ich zum ersten Mal erlebt, wie unsere iranischen und afghanischen Geschwister diese Lieder in ihrer Sprache wie ein Gebet in einer besonderen Einheit sangen. Das hat mich sehr bewegt. Ich konnte spüren, wie sehr sie mit Herzen dabei waren.
Das Seminar endete mit dem Gottesdienst am Sonntag.
Ich wünsche allen Teilnehmern weitere gute Erfahrungen und die starke Hand Gottes, um das alte, vergangene Leben in Gottes Hand zu legen und das neue Leben aus seiner Hand zu nehmen. Dazu möge Gott ihnen Geschwister im Glauben an die Seite stellen, die sie auf diesem neuen Weg bei der Bewältigung aller Herausforderungen begleiten.