Hilfsgütersammlung in Hannover
In der Nacht vom 25. zum 26. September 2017 fuhren wir gegen 2:30 Uhr zu viert los in Richtung Hannover zu einer Krankenhausauflösung der Sophienklinik um Medizintechnik und Krankenhausmöbel für den Transport in der Ukraine zu verladen. Trotz vieler Baustellen, kamen wir pünktlich um kurz vor acht in Hannover an.
Vor dem Krankenhauseingang standen bereits einige Männer, von denen wir hofften, dass sie unsere freiwilligen Mithelfer seien.
Tatsächlich, es waren Geschwister aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Hannover-Linden, der Evangeliums Christen Gemeinde, der Elim-Gemeinde, der ICHTHYS Freie Jesus-Gemeinde und mehr, alle zur Mithilfe früh aufgestanden. So ein Segen!!!
Mit den Lademöglichkeiten gestaltete es sich schwierig, da die Sophienklinik mitten in der Stadt liegt und die Straße vollgeparkt mit Anwohnerfahrzeugen war, sodass es für den Lastwagen mit Hänger unmöglich war, dort unbeschadet einzulenken. So verzögerte sich die Ankunft unseres Lastwagens, der die Hilfsgüter aus dem Krankenhaus durch die Hilfsorganisation in die Ukraine bringen sollte.
In dieser Zeit nutzten wir die Möglichkeit, uns einen Überblick über das Krankenhaus und seine Güter zu verschaffen. Und Dank Gottes Gnade, waren einige Handwerker mit ihren Werkzeugkoffern so motiviert, dass sie sich selbstorganisiert aufteilten. Sie stellten sich als Helfer zur Abmontage der Schränke, Leisten, Lampen und was es sonst noch an elektronischen und nichtelektronischen Dingen gab zur Verfügung.
Auch der Verein Dissolidama Hilfsprojekt in Togo war mit vor Ort, der die Hilfsgüter nach Afrika liefern will.
Irgendwann kam dann unser Laster an und bekam hinter dem Haus die Möglichkeit, einzuscheren. Den Anhänger mussten sie außerhalb des Stadtkerns stehenlassen.
Olga Tape, die Leiterin von der Ukrainehilfe „Shalom“ – dort unter dem Vereinsnamen „REAVITA“ bekannt – war mit unserem Mitarbeiter Horst im Haus unterwegs gewesen, um schon einmal in Augenschein zu nehmen, welche Güter zuerst eingeladen werden. Mir übertrug sie die Aufgabe, jeden einzelnen Gegenstand auf einer Ladeliste festzuhalten. Vorher hatten wir gemeinschaftlich an die 50 Klinikbetten mit Nachttischen und einigen Stühlen in den Hinterhof verfrachtet und dort großflächig verteilt.
Jedoch gab es einen ungünstigen Umstand: Wir hatten leider nur einen Transportwagen ohne Laderampe. Ich dachte: Oh Gott, wie sollen wir das schaffen, die Betten alleine sind schon so schwer…wir bräuchten so etwas wie eine Rampe…. Ich ging durchs Krankenhaus und entdeckte an dem Treppengeländer lehnend eine riesige stabil wirkende Metallplatte, die auch breit genug aussah. Ich sagte es Horst und wir riefen die Männer, die das schwere Teil zum Laster schleppten und anlegten. Herrlich, dachte ich, fast wie eine Rampe… (Hinterher stellte sich heraus, dass es tatsächlich eine Rampe war – ich habe ja von sowas keine Ahnung gehabt….und ich musste innerlich lachen und freute mich so sehr, dass Gott es uns geschenkt hatte und dadurch das Einladen erleichtert wurde!!!!).
Zum Abend hin schenkte uns Gott ein weiteres Wunder durch Frau Nieden. Wir durften im Krankenhaus übernachten und mussten uns nicht extra noch eine Unterkunft suchen.
Denn erst am nächsten Tag sollten wir den Sterilisator ausbauen. Allerdings wussten wir noch nicht wie, denn dieses Gerät war etwa 2,5 Tonnen schwer und in die Wand eingebaut. Horst hatte nur die Erlaubnis, es mitzunehmen – wir müssten uns halt irgendwie einen Hubwagen besorgen. In der Nacht war der Kopf also damit beschäftigt, wie und wo für wie viel Geld wir einen Hubwagen (und einen Fahrer, der diesen bringt und einen Fahrer, der dann das Gerät zu dem Anhänger fährt, um es dort einzuladen) herbekommen.
Gott hat es getoppt! Denn am nächsten Morgen kam Horst freudestrahlend an und teilte mit, dass Frau Nieden sich umgehört und mit dem Krankenhauschef Rücksprache gehalten hatte, dass die Firma „Beißner“ uns gegen einen Aufpreis, den das Krankenhaus übernimmt, helfen würde: beim Ausbau, Einladen, Hinfahren zum Anhänger und Umladen des Gerätes!!!
Und um es noch zu steigern, las ich am Ende des Beladens des 2. Lasters, dass es sich bei der Rampe um eine der Firma „Beißner“ handelte!
1000 Dank für diese Hilfe und an die Frau Maria Nieden, die dieses organisiert hatte.
Um dieses „Segensgeschenk“ überhaupt aus dem Krankenhaus zu bekommen, waren etliche Helfer nötig, die sich nebeneinander sitzend mit ihren Füßen dagegen stemmen mussten, um es aus der Wand zu drücken. Herrlich! Dann passten die Türen nicht bzw. sie waren zu schmal. Also mussten wir diese auch noch ausmontieren. Die Türen waren aber so schwer, dass wir sie nicht wirklich rausreißen konnten. Da kam Hassan und boxte eine von den Türen kurzer Hand aus der Einfassung. Zappi und ich hielten von der anderen Seite gegen, damit sie nicht zu Boden krachte. Unglaublich! Vier bis sechs Mann schoben die Anlage dann durch die Gänge des Krankenhauses hin zum Laster der Firma „Beißner“.
Leider ergab sich nun das nächste mögliche Hindernis – das Gerät war so schwer, dass sich die Rampe nicht nach oben bewegen ließ. Wir beteten wieder und es gelang mit vereinten Kräften. Welch ein Erlebnis! Wunderbar!
Jetzt musste nur noch das Letzte erledigt werden: Das Umladen des Gerätes in den Hänger für den Ukraine-Transport. Es wurde so organisiert, dass die Anhänger auf das Gelände der Firma „Beißner“ gefahren werden sollten und wir in derselben Zeit alle zu diesem Gelände fuhren. Wir wollten uns also dort treffen.
Dort kam es dann zu einer zeitlichen Verzögerung, die der Chef von „Beißner“ aber mit freundlicher Ruhe hinnahm. Als es dann soweit war, mussten beide Laster mit der Hinterseite so aneinander heranfahren, dass die Rampe zumindest an einer Ecke auflegen konnte, da sonst die Gefahr bestand, dass die Rampe sich nach unten senken würde.
Es gelang alles und auch das Überführen des Gerätes. Wir dachten, dass jetzt alles erledigt sei. Doch dann…. ach Weh! ….es fehlten noch die Papiere des Destillationsgerätes. Hassan erinnerte sich, sie in einer der Metallwände gesehen zu haben, die aber bereits als Einzelteil in den anderen Laster verladen waren. Horst und Hassan kletterten also in den Hänger und fanden sie aber nicht. Dann sollte ich noch hineinkommen, um Fotos zu machen von Angaben, die in einer der Türen waren. Und gerade als wir frustriert aussteigen wollten, erblickte ich in einer anderen Ecke die Metalltür und sah die Papiere. Jubel! Gott du bist so gut! Es war einfach nur fantastisch, dass alles immer wieder funktioniert hat. Schritt für Schritt.
Ich könnte noch so viele Kleinigkeiten, die Gott zwischendrin schenkte, aufzählen – doch das würde den Bericht sprengen.
Vor allem, weil wir nach erfolgreichem Abschluss noch eine weitere Tour nach Bad Schwartau machen sollten, um dort von einer Arztfamilie ein wertvolles Sonopraphiegerät abzuholen. Alles klappte wunderbar und die Familie freute sich sehr, dass wir es schaffen konnten, bei ihnen vorbeizukommen. Denn es war schon einmal geplant gewesen, jedoch konnte der vereinbarte Termin aus zeittechnischen Gründen nicht wahrgenommen werden.
Am Mittwochabend kamen wir dann gegen 23 Uhr in Glasow an und waren glücklich. Zu unserem Erstaunen war Olga Tape bereits dort (ein Tag früher als erwartet), um von uns noch weitere Hilfsgüter und Pflegebetten mitzunehmen. Also ging es am nächsten Tag gleich weiter mit Aus-, Um- und Einladen. Olga war sehr erfreut, dass uns diese Aktion auch noch über die Maßen gelungen war und die Lastwagen bis unter die Decke gefüllt in Richtung Ukraine pünktlich reisen konnten.
Zu alle dem wurde ihr von der Klinikleitung angeboten, zwei Wochen später zu einem der anderen Krankenhäuser in Hannover für die Verladung weiterer Betten zu kommen. Halleluja!
Ein Beitrag von K. Atzrodt
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